Das Jahr 2023 war kein einfaches Jahr für unsere Ortswehr. Eine grundlegende Veränderung stand gleich zu Beginn des Jahres an. Unser langjähriger Ortswehrführer Kamerad Cichalla hat sich von seiner Position zurückgezogen. Eine neue Führung musste gefunden werden. Im Rahmen dieses Anhörungsverfahrens wurde ich als Ortswehrführer und Kamerad Herrmann als stellv. Ortswehrführer gewählt. Durch die Amtswehrführung befürwortet und vom Amtsdirektor ernannt, leiten und lenken wir seither die Belange der Ortswehr.
Die Jugendfeuerwehr besteht derzeit aus 9 Kindern. Besonders freudig ist der große Anteil an weiblichen Mitgliedern. Die Alters- und Ehrenabteilung führt aktuell aus 11 Kameradinnen und Kameraden. Erneut war es uns möglich weitere Mitglieder für unsere Einsatzabteilung zu gewinnen. Mit einem Neueinsteiger und einem Wiedereinsteiger sowie zwei Kameraden, die aus der Jugendfeuerwehr in den Einsatzdienst übergetreten sind, konnte unsere Mannschaftsstärke seit langem etwas erhöht werden. Eine Zahl von 26 Einsatzkräften (davon 5 Frauen) sieht auf dem Papier ganz gut aus, die tatsächliche Einsatz- und Dienstteilnahme zeigt jedoch ein anderes Bild. Durchschnittlich findet sich 1/3 der Mannschaft (8,15 Einsatzkräfte) bei einer Alarmierung im Gerätehaus ein. Positiv zu erwähnen ist die Tageseinsatzbereitschaft, die statistisch gesehen mit 7,38 Einsatzkräften nur leicht darunterliegt.
Die Einsatzstatistik von 92 bis heute zeigt, dass wir mehr gefordert werden denn je. Die Vielzahl der Einsätze sollte nicht an einigen Wenigen hängen bleiben. Unsere Mannschaftsstärke muss sich daher deutlich erhöhen. Im Vorjahresvergleich liegen wir mit 44 Alarmierungen deutlich unter dem Jahr 2022. Obwohl wir in diesem Jahr von Alarmierungen der Brandschutzeinheiten zu großen Waldbränden verschont blieben, liegt die Zahl für Brandeinsätze auf einem hohen Niveau. Im laufenden Jahr wurden wir zu 17 Brandeinsätzen alarmiert. Neben mehreren kleinen Bränden wurden wir zu 3 überörtlichen Unterstützungseinsätzen gerufen. In Joachimsthal brannte am 30. März ein Entsorgungsfahrzeug, am 21. Mai eine Waldfläche, die sich schnell auf ca. 5 Hektar ausbreitete. Am 3. Juni brannte ein Waldstück in der Nähe von Wandlitz auf einer Fläche von ca. 4.000 m². Wie schnell aus einem kleinen Feuer ein größerer Brand entstehen kann, hatte sich am 19. Mai in der Nähe der Forstversuchsstation in Britz gezeigt. Bei der ersten Alarmierung gegen 02:30 Uhr wegen einer unklaren Rauchentwicklung konnte keine Feststellung gemacht werden. Die Dunkelheit und Wetterlage hatten das Auffinden des Feuers sehr erschwert. Mit dem Sonnenaufgang konnte dann beim 2. Alarm die Ursache für die Rauchentwicklung gefunden werden – Ein Bodenlauffeuer, welches sich mittlerweile auf ca. 1.400 m² ausgebreitet hatte. Die Anzahl der ausgelösten Brandmeldeanlagen stieg 2023 von 3 auf 5 leicht an. Hierbei ist zu erwähnen, dass grundlegend von einem Brandereignis ausgegangen werden muss, bis das Gegenteil festgestellt werden kann. So konnte in 4 Fällen tatsächlich eine Ursache für das Auslösen diagnostiziert werden. Das zeigt, wie wichtig die frühe Erkennung eines Brandes ist. Auch konnte bei 2 Wohnungsbränden in Britz schlimmeres durch einen Heimrauchmelder verhindert werden. In beiden Fällen konnten die Bewohner frühzeitig durch uns gerettet werden.
Die Technische Hilfeleistung ist auch in diesem Jahr das Hauptgeschäft und sorgte für 27 Alarmierungen. Bei 6 Verkehrsunfällen wurden 6 Personen verletzt. Bei den sonstigen Hilfeleistungseinsätzen (Tragehilfe, Türnotöffnung u. ä.) mussten wir an 16 Einsatzstellen tätig werden. Erschreckend ist, dass für 5 Menschen unsere Hilfe bzw. die Hilfe des Rettungsdienstes zu spät kam.
Die durch die Pandemie verursachte Reduzierung der Ausbildung musste zeitnah aufgeholt werden. So haben wir versucht, die Ausbildungsbedarfe für das Jahr 2023 so gut wie möglich abzudecken. Damit verfügen wir aktuell über folgenden Ausbildungsstand:
- 25 Sprechfunker
- 20 Maschinisten, davon 10 mit der Klasse C oder CE
- 18 Atemschutzgeräteträger
- 17 Einsatzkräfte sind in der Technische Hilfeleistung geschult
- 17 Motorkettensägenführer
- 5 Gerätewarte
- 4 Atemschutzgerätewarte
- 18 Truppführer
- 6 Gruppenführer
- 4 Zugführer
- 1 Verbandsführer
Aufgeteilt auf 48 Ausbildungsdienste führten wir 107 Stunden Standortausbildung durch. Die Hauptthemen spiegelten dabei das regelmäßige Einsatzgeschehen wieder.
Neben den Einsätzen und Ausbildungsveranstaltungen waren wir auch in diesem Jahr wieder aktiv in das Ortsleben eingebunden. Das traditionelle Neujahrsfeuer konnte nach der 2-jähriger Pause wieder durchgeführt werden. Im März führten wir gemeinsam mit den Einsatzkräften aus Golzow eine Begehung in unserer Kita durch. Auch beim Osterfeuer des Brandschutzvereins darf die Feuerwehr nicht fehlen. Wir sicherten wie üblich das „kleine“ Feuer ab. Im Juni fand erstmalig ein Kinderfest im Bereich der Wohnanlage „Hans-Ammon-Straße“ statt. Ein buntes Fest für die kleinen und großen Kinder. Wir präsentierten uns und unsere Arbeit und konnten bei sommerlichen Temperaturen für die eine oder andere Abkühlung sorgen. Auch das Hoffest der AWG fiel in den Juni. Kurz vor dem Eberswalder Stadtlauf fand nun bereits der 4. Blaulichtmarsch in Eberswalde statt. Ins Leben gerufen von Antonia traf sich die Blaulichtfamilie, um ein Zeichen für das Ehrenamt und den Zusammenhalt unter den Organisationen zu setzen. Nach der Kür folgt bekanntlich die Pflicht, wobei die Absicherung des Eberswalder Stadtlaufes eher ein Vergnügen als eine Pflicht ist. Wir sind seit Jahren fester Partner des Organisationsteams und stehen dort gern bereit. Alle Jahre wieder, findet man uns im Start- und Zielbereich am BAFF. Anfang Oktober feierte unsere Schule ihren 60. Geburtstag. Gefeiert wurde dieser Tag mit einem bunten und lauten Kinderfest auf dem Schulhof. Wir nutzten die Gelegenheit um mit unserem Löschfahrzeug ein wenig Werbung in eigener Sache zu machen. Zum Ende des Jahres erfolgte die Verleihung der Einsatzmedaille „Waldbrände 2022“. Alle, die im Rahmen der Brandschutzeinheiten im Jahr 2022 bei den großen Waldbränden im Einsatz waren erhielten eine Auszeichnung. Zwei Kameradinnen und sieben Kameraden unserer Ortswehr wurden ausgezeichnet. Am ersten Advent fand ein kleiner Weihnachtsmarkt auf dem Sportplatz statt. Wir sicherten die Auf- und Abbauarbeiten sowie die Feuerschalen ab. Eine Veranstaltung, welche sehr gut von der Bevölkerung angenommen wurde und sicherlich im nächsten Jahr wiederholt werden sollte.
Der Jahreswechsel 2023/2024 verlief wie gewohnt ohne Zwischenfälle bzw. Einsatzalarmierungen. Das neue Ausbildungsjahr beginnt für die Einsatzabteilung am 05.01.2024 um 19 Uhr. Falls du noch eine sinnvolle Beschäftigung als guten Vorsatz für das neue Jahr suchst, dann schau doch einfach vorbei. Wir können dringend Verstärkung gebrauchen.