Ein weiteres Jahr unter Corona-Bedingungen geht zu ende. An das Tragen einer Maske im Löschfahrzeug haben wir uns mittlerweile gewöhnt. Sie hilft nicht nur gegen Corona, oft hilft sie auch gegen das sichtbare Gähnen, wenn wir uns nachts um 3 Uhr zum Einsatz aufrappeln.
Die Jugendfeuerwehr besteht derzeit aus 13 Kindern. Besonders freut mich der große Anteil an weiblichen Mitgliedern. Ich hoffe, dass sich dieser Trend auch in den kommenden Jahren fortsetzen wird.
Die Alters- und Ehrenabteilung besteht aktuell aus 12 Kameradinnen und Kameraden, deren Leitung weiterhin Manfred Wilke übernimmt. Mittlerweile ist er auch Teil des Leitungsteams der Alters- u. Ehrenabteilung der Amtsfeuerwehr.
Trotz der Pandemie war es uns möglich den Mitgliederstand in unseren Reihen stabil zu halten.
Durchschnittlich findet sich ¼ der Mannschaft (5,78 Einsatzkräfte) bei einer Alarmierung im Gerätehaus ein. Diese Zahl nimmt im kritischen Tageszeitraum (7 – 17 Uhr) nochmal ab.
Die Einsatzstatistik von 1992 bis heute zeigt, dass wir mehr gefordert werden denn je. Die Vielzahl der Einsätze sollte nicht an einige Wenige hängen bleiben. Unsere Mannschaftsstärke muss sich daher deutlich erhöhen. Im Vorjahresvergleich liegen wir mit 57 Alarmierungen knapp über dem Jahr 21.
Im laufenden Jahr wurden wir zu 10 Brandeinsätzen alarmiert. Im Sommer brannten unglaubliche Waldflächen im südlichen Brandenburg ab. Wir unterstützen mit Personal im Rahmen der Brandschutzeinheit Barnim. In Treuenbrietzen (PM) brannten etwa 170 Hektar, eine Woche später 800 Hektar in Mühlberg (EE) und einen Monat später wiederum 800 Hektar in Falkenberg (EE). Diese Einsätze, vor allem in munitionsbelasten Bereichen waren und sind für alle eingesetzten Kräfte eine enorme Belastung und Gefahr. Diese Art von Großbränden werden uns künftig sicherlich jedes Jahr beschäftigen. Wie schnell aus einem kleinen Feuer ein größerer Waldbrand entstehen kann, hatte sich am 19. Juni in Niederfinow gezeigt. Durch einen umgestürzten Baum wurde an einer Hochspannungsleitung ein Funke ausgelöst, der den trockenen Boden entzündete. Schnell konnte sich das Feuer auf 1 Hektar ausbreiten. Wir waren dort zur Brandbekämpfung mit dem TLF vor Ort.
In Brodowin geriet ein kontrolliertes Feuer außer Kontrolle und rief uns zur Unterstützung auf den Plan.
Zu gleich 2 Bränden wurden wir in unseren Nachbarort Golzow gerufen. Dort brannte im März eine Futtermaschine und im Juni ein größerer Schuppen.
Die Anzahl der ausgelösten Brandmeldeanlagen ging 2022 glücklicherweise zurück. Dennoch mussten wir zu diesem Stichwort 3x ausrücken. Bei allen Alarmen konnte kein Brandgeschehen festgestellt werden.
Die Technische Hilfeleistung ist auch in diesem Jahr das Hauptgeschäft und sorgte für 46 Alarmierungen. Bei 10 Verkehrsunfällen wurden 9 Personen verletzt, glücklicherweise niemand getötet. Im Februar bescherte uns eine Unwetterfront 13 wetterbedingte Einsätze in 37 Stunden. Eine Technische Einsatzleitung unter Leitung des Amtswehrführers wurde im Gerätehaus Britz eingerichtet. Von hieraus wurden alle Einsätze koordiniert und nach Priorität abgearbeitet. Auch unser Gerätehaus musste wieder einige Schäden einstecken. Teile des Daches verteilten sich nun bereits zum 3. Mal auf dem Parkplatz.
Im Rahmen der Brandschutzeinheit Barnim nahmen wir an einer Einsatzübung in Landkreis Uckermark teilt.
Die durch die Pandemie verursachte Reduzierung der Ausbildung musste zeitnah aufgeholt werden. So haben wir versucht, die Ausbildungsbedarfe für das Jahr 2022 so gut wie möglich abzudecken. Unsere Einsatzkräfte haben an den unterschiedlichsten Ausbildungen auf Amts-, Kreis- und Landesebene erfolgreich teilgenommen. Damit verfügen wir aktuell über folgenden Ausbildungsstand:
20 Sprechfunker
18 Maschinisten, davon 11 mit der Führerscheinklasse C oder CE
15 Atemschutzgeräteträger
14 Einsatzkräfte sind in der Technische Hilfeleistung geschult
13 Motorkettensägenführer
5 Gerätewarte
4 Atemschutzgerätewarte
16 Truppführer
6 Gruppenführer
4 Zugführer
1 Verbandsführer
Aufgeteilt auf 36 Ausbildungstage führten wir 81 Stunden Standortausbildung durch. Die Hauptthemen spiegelten dabei das regelmäßige Einsatzgeschehen wieder. Neben den Einsätzen und Ausbildungsveranstaltungen waren wir auch in diesem Jahr wieder aktiv in das Ortsleben eingebunden. Besonders bleiben uns die Besuche der Schulklassen unserer Grundschule in Erinnerung. Gleich 2x konnten wir unsere Tore und Türen für die Kleinen öffnen. Das sommerliche Wetter machte die Tage zu einem Highlight mit viel Wasser und nassen Klamotten bei klein und groß.
Auch wir waren im Juni zu Besuch in der Schule. Durch den Hausmeister erhielten wir Zugang zu allen Räumlichkeiten und konnten uns ein Bild über Gefahrenschwerpunkte und Rettungswege verschaffen.
Regelmäßig versuchen wir unsere Schwerpunktobjekte zu erkunden, um im Ernstfall schnell und effizient helfen zu können. So konnten wir am 22. Juli eine Begehung der Britzer Fleischwerke durchführen und wurden im Anschluss mit einem Grillbüfett überrascht.
Kurz vor dem Eberswalder Stadtlauf fand nun bereits der 3. Blaulichtmarsch in Eberswalde statt. Ins Leben gerufen von Antonia, traf sich die Blaulichtfamilie um ein Zeichen für das Ehrenamt und den Zusammenhalt unter den Organisationen zu setzen. Die Teilnehmerzahl steigt stetig, sodass in diesem Jahr 112 Teilnehmende dabei waren.
Nach der Kür folgt die Pflicht, wobei die Absicherung des Eberswalder Stadtlaufes eher ein Vergnügen als eine Pflicht ist. Wir sind seit Jahren fester Partner des Organisationsteams und stehen dort gern bereit. Alle Jahre wieder, findet man uns im Start- und Zielbereich.
Unser Highlight des Jahres war wohl die Feier zum 20. Geburtstag unserer Jugendfeuerwehr. Am 17.09.2022 startete ein kleines aber feines Kinderfest auf unserem Gelände. Vorführungen der Kita und unserer Jugend sowie viele weitere Aktionen standen an. Das Wetter hatte leider keine Feierlaune, sodass die eine oder andere Regendusche die Stimmung drückte. Dennoch war es ein schöner und gelungener Tag.
Mit der Teilnahme am Blaulichtmarsch qualifizierten wir uns für eine Baumpflanzaktion im Eberswalder Stadtwald. Gemeinsam mit den Teilnehmenden des Stadtlaufes, konnten wir eine Vielzahl an keinen Bäumchen in die Erde bringen.
Die beiden letzten Termine finden meist im November statt. Der Lampionumzug der Max-Kienitz-Schule am Martinstag, mit so vielen Teilnehmenden wie noch nie, und das Anbringen der Lichterkette Leuten auch bei uns die Vorweihnachtszeit ein.
Auch in diesem Jahr konnten wir uns über neues Equipment freuen. 2 weitere Abstützstangen von PARATCH zur Sicherung von verunfallten Fahrzeugen, eine Schaumittelpistole, eine Waldbrandschnellangriffstasche mit 30 m D-Druckschlauch und einem D-Hohlstrahlrohr, 2 Löschrucksäcke für die Waldbrandbekämpfung, 1 akkubetriebenes Beleuchtungsgerät, 1 weiteres Gasmessgerät der Firma DRÄGER und bessere Schnittschutzbekleidung wurden diese Jahr beschafft. Auch die Persönliche Schutzausrüstung wird stetig erneuert und bei Bedarf ersetzt.
Was uns die Zukunft bringt, kann so genau niemand wissen. Ich hoffe jedoch, dass unsere Ortswehr die bevorstehenden Herausforderungen meistert.
Vielen Dank an all unsere Unterstützer und Helfer im Hintergrund.
In diesem Sinnen wünsche ich ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr.